Geschichte

Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten (3)

Vorwort

Über Karl Napf, den Verfasser dessen was folgt, ist viel gesagt worden. Das meiste ist bekannt. Ich fasse mich kurz. Das Werk, wie es vorliegt, ist nicht abgeschlossen. Es ist eine famose Ruine – und vielleicht hätte es auch ohne die Wechselfälle von Krankheit und Tod nie einen Abschluss gefunden, denn die Zahl der Städte Deutschlands ist methusalemisch, ist länger als die Kunst, länger als das Leben. Dass der Autor nicht mehr ist, bildet somit ein organisches Ende des Ganzen, und so gibt die Lebenszeit dem Werk Form und Abschluss. Über Napfs Tod und dessen Umstände ist alles gesagt. Vieles stimmt nicht, aber die Leserinnen und Leser sind gewiss in der Lage, sich ihr eigenes Urteil zu bilden. read more / weiterlesen

Geschichte

Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten (1)

Über den Verfasser

Karl Napf, * Holzmaden 1945, † Owen 2006

Karl Napf trat früh und anfangs mit Lyrik hervor. Erste Arbeiten des 16-jährigen erschienen 1961 in der von Bense herausgegebenen Anthologie fisch fang beifang, sein Gedichtband Der Schatten des Bären ist schwer folgte im Jahr 1965. Die Kritik äußerte sich weitgehend günstig, und, last but not least, meldete sich ein prominenter Fürsprecher des jungen Dichters zu Wort, nämlich Hugo von Maurhus, bekannt als der „letzte Groß-Impressionist der deutschen Literatur“, und Maurhus war es auch, der ihm ein sechsmonatiges Arbeitsstipendium im Solothurner Sealsfield-Haus sicherte. Weitere Werke aber wollten Napf in der Schweiz nicht gelingen. read more / weiterlesen

Gedichte

Hin und weg

(1) Tuten und Blasen

Der Tisch ist leer,
die Tafel rasiert,
die Butter noch nicht aufs Brot geschmiert,
die Butter noch gar nicht erfunden.
Ohne Minuten, was wären die Stunden?

Das Haus ist kahl,
der Hof verschlossen,
die Träume noch nicht ins Kraut geschossen,
die Träume noch uninterpretiert.
Ohne Ecken, was wär ein Geviert? read more / weiterlesen

Gedanken

Der Eigenbrötler in der Großbäckerei

von Martin Bartholmy

Vermischte Überlegungen zum Werk von Hans Magnus Enzensberger, genauer, zu seinen Essays und der Entwicklung, die sein Denken genommen hat, wobei auch der Lyrik geringer Platz eingeräumt wird, aber wirklich nur ein ganz geringer.

(Ein Remix zweier Texte, beide vor Jahren pseudonym im Druck erschienen.)

Wenn einer in einer Kochnische ein in einer Marktnische gefundenes und aus einer ökologischen Nische stammendes Ökoprodukt zubereitet, folgt dann, dass das fertige Gericht ein Nischenprodukt ist? – Eine Denksportaufgabe, und wer, wenn nicht ein Meisterdenker, wird die Antwort finden? read more / weiterlesen