Geschichte

Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten

Martin Bartholmy: Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten
Hinterland House Press 2022
360 Seiten, 18,- €
ISBN: 978-3-7562-9487-9

Lese- und Hörprobe aus »Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten«

Ein Leben. Ein Mann – ein, zwei Frauen – zwei Kinder – 25 Städte : Stuttgart, Baden-Baden, Halle, Bremen, Schweinfurt, Spandau, Münster, Schwerin, Leer, Düsseldorf, Mainz, Leipzig, München, Eisenhüttenstadt, Saarlouis, Bochum, Fürth, Hamburg, Weimar, Kiel, Dresden, Frankfurt, Paderborn, Wolfsburg, Esslingen.

Aus dem Mosaik der 25 Orte und ihrer Geschichten setzt sich ein Lebensbild zusammen. Doch was ist wahr? Was ist Fiktion? Wie Facetten werfen die 25 Städte Licht auf ein Land, auf eine Biografie. Aber setzen sie sich zusammen zu einem Ganzen, Wahren? Gibt es das überhaupt? »Vielleicht macht Schwindel, indem er uns aus dem Gleichgewicht bringt, daß wir das allzu Vertraute verkennen – um es umso besser zu erkennen.« (Hugo v. Maurhus)

»Auch Theorien, die im Großen und Ganzen gut sind, können sich übers Auge legen wie getönte Kontaktlinsen : alles scharf, aber irgendetwas ist doch verkehrt.« (Martin Bartholmy)

Martin Bartholmy wurde in Württemberg geboren; er lebt in Washington, DC. Zuletzt erschien von ihm der Roman Das Haus in der Höhe (2020).

Buchvorstellung und Lesung
Martin Bartholmy: Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten.
Mittwoch, den 15. Februar 2023, 17 Uhr (5 pm)
Department of German / German Club
Georgetown University, Intercultural Center 468
37th and O Streets, N.W., Washington DC

Martin Bartholmy: Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten.
Donnerstag, den 22.September 2022, 20 Uhr 30
Z-Bar, Berlin, Bergstraße 2

Das Cover des Buchs "Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten" von Martin Bartholmy

Martin Bartholmy: Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten
Hinterland House Press 2022
360 Seiten, 18,- €
ISBN: 978-3-7562-9487-9

English Gedichte

The Position of the Pug in Poetry

Although a well-known presence in German poetry, in English the pug (German: Mops) is rather underappreciated, which is regrettable. German comedian and film director Loriot famously said: »A life without pug is possible, yet pointless.« Somewhat surprisingly, or so it seems, Loriot didn’t leave us any pug poetry – maybe because he was kept busy by his real-life pugs? read more / weiterlesen

Gedanken

Fußballkultur – Materialien zur Kritik eines unrunden Begriffs

Martin Bartholmy

Der 4. Juli 1954 – da war doch was? Genau: Deutschland ist Fußball-Weltmeister, zum ersten Mal. Im Wankdorfstadion in Bern fällt nach dem Schlusspfiff Bundespräsident Heuss Kanzler Adenauer um den Hals, auf der Ehrentribüne schunkelt das halbe Kabinett mit Bayerns Ministerpräsident Hoegner (SPD) und Hamburgs Erstem Bürgermeister Sieveking (CDU). Oppositionsführer Ollenhauer, der das Spiel co-kommentiert hat, hält es nicht auf dem Sitz: Er reißt Herbert Zimmermann, der eben sein „Aus! Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!“ geschrieen hat, den Kopfhörer herunter, und enthemmt schwenkt er ihn durch die Luft, Unverständliches grölend. read more / weiterlesen

Geschichte

Was die Städte sagen. Ein Roman in 25 Orten (2)

(Kapitel 23)
Paderborn

Die Zugbegleiterin kommt. Ich zeige ihr Fahrkarte und Bahncard. Sie mustert letztere, dann mich und sagt: Sehr ähnlich sieht das Foto ihnen nicht.
Ich versichere ihr, ich sei es, und sie lacht: Nur ein Scherz. Aber auf dem Bild sehen sie wirklich vorteilhafter aus.
Wie sie geht, wende ich mich zur Scheibe. In der Tat blicke ich daraus zerzaust zurück. Der Bahnsteigwind hat mein nicht mehr sehr volles Haar gründlich verwüstet, hier liegt zu viel, dort zu wenig. Ich beschließe, den überfälligen Eingriff vornehmen zu lassen.

Nicht lange, und wir sind in Paderborn. Dem Hauptbahnhof gegenüber steht das Arbeitsamt, erbaut im wenig schmeichelnden Stil der 1970er Jahre. Damals begann die Misere, doch noch war genug Geld vorhanden, mit Ämtern als Molen die Wellen des sozialen Wohnungsbaus zu brechen. Neben dem Haus mit dem beinamputierten A stehen eine Apotheke und die Verbraucherzentrale. An einen Ort des Unglücks bin ich geraten: Arbeitslos, krank, belogen und betrogen, dazu dieses Autokennzeichen, schwer und nach unten ziehend: PB, plumm-bumm, plumm-bumm … etwas fällt in einen tiefen Schacht; etwas kommt nie wieder. Auf erste Zeichen soll man hören, aber glauben – glauben braucht man ihnen nicht. read more / weiterlesen